Sonntag, 19. August 2012

Wildcats auf Hohlwegen - Teil 1

Bevor Markus in seinen verdienten Urlaub verschwindet, haben wir am Samstagmorgen noch eine kleine Trainingseinheit absolviert. Diesmal nicht bei ihm in Heidelberg, sondern in Wiesloch bei mir.
Für diesen Morgen hatte ich eine Strecke mit crossigen Elementen und ein paar Trails rausgesucht. Gleich kurz nach dem Start ging es als kleinen Muntermacher im Wieslocher Dämmelwald schon gnadenlos durchs Unterholz. Später dann auf dem alten Fußweg zwischen Nussloch und Baiertal haben wir diesen verlassen, um über eine Wiese und wie die Wilden einen Anstieg in Richtung Wald hochzurennen. Im Wald kannte ich einen schönen kleinen Trail, aber der war leider inzwischen zum ziemlich breiten Trampelpfad mutiert. Und Brombeersträucher haben ihn teilweise überwuchert, so dass es auch den einen oder anderen Kratzer auf der Haut oder gezogene Fäden am Trikot gab. Für echte Wildkatzen sind das aber eher Auszeichnungen. :-)
Am Ausgang der Weißen Hohle
Am Waldsportplatz vorbei und runter in die Senke an der Straße zwischen Nussloch und Maisbach gelangten wir dann zum Einstieg in die Weiße Hohle, einem bekannten Hohlweg. Der Weg führt durch eine stellenweise bis 10 Meter tief im Boden gelegene Wegfurche, an deren Boden Regen und Schmelzwasser außerdem noch eine tiefe Rinne gegraben haben. Da diese Rinne mit den vielen Steinen darin selbst nicht laufbar ist, muss man sich seinen Weg abwechselnd links und rechts davon suchen, teilweise schon an den schrägen Seitenwänden. Diese technisch recht anspruchsvolle Strecke sind wir relativ flott nach oben gelaufen, für die 650 Meter mit einer durchschnittlichen Steigung von über 10% haben wir weniger als 5 Minuten gebraucht. Nach einer kurzen Verschnaufpause oben ging es dann parallel zur Weißen Hohle einen schönen Trail wieder den Berg herab. Hier konnte man nochmal gut die Bodenbeschaffenheit sehen: Lößboden. Bei Trockenheit sandig, bei Nässe sehr rutschig und es bilden sich schnell Furchen. Hier befinden wir uns übrigens am Beginn der Kraichgauer Senke, welche durch das Einsinken des Buntsandsteins, welchen wir in Heidelberg ja gesehen hatten, entstanden ist und in der sich in der Eiszeit dann meterdicker Löß abgelagert hat.
Wieder unten auf dem Wieslocher Weg angekommen, sind wir dann noch auf einem holprigen Forstweg den Wald hinunter zum  Waldgottesdienstplatz gelaufen. Allerdings nur, um auf den schmalen Pfad entlang der Straße zwischen Nussloch und Maisbach zu gelangen, von welchem man einen guten Ausblick über den Kraichgau hat. An einem Parkplatz vor Maisbach kamen wir auf einem schmalen Trampelfpad direkt neben dem Straßengraben aus dem Wald wieder heraus. Die Schritte sollten hier mit Bedacht gesetzt werden, sonst landet man im Graben. Über den Parkplatz ging es dann gleich wieder in den Wald hinein. Zuvor musste aber eine kleine Prüfung absolviert werden: ein kurzer, sehr steiler Anstieg, den man am besten nehmen kann, wenn man mit genügend Anlauf hineinrennt. Eine kleine Einstimmung auf die beim TAR zu erwartenden kleinen Gemeinheiten der Streckenplaner.
Am Waldparkplatz
Auf dem Rückweg ging es dann nochmal rauf zum Nusslocher Waldsportplatz, wo man manchmal Bogenschützen sehen kann. Samstags vormittags trifft man hier aber höchstens Jogger oder Gassigänger. Wenn man oben vom Waldsportplatz wieder hinunter nach Nussloch läuft, dann hat man nochmal einen schönen Panoramablick über das Rheintal. Allerdings sollte man dabei immer dran denken, zu gucken, wo man hinläuft. Auch eine wichtige Sache, die man unbedingt nochmal geübt haben sollte. ;-)


Unten an der Straße führte unsere Route unter der Seilbahn von Heidelberg Cement, mit welcher der im Steinbruch Richtung Baiertal abgebaute Kalkstein nach Leimen ins Zementwerk transportiert wird. Für Läufer sind die Loren manchmal ganz gute Schrittmacher, fahren sie doch konstant in einem flotten, aber laufbaren Tempo. Heute am Samstag ruhte allerdings die Arbeit, so dass die Seilbahn stillstand. Aber wir waren sowieso noch flott zu Fuß und brauchten keine Unterstützung durch schwere Technik. ;-)

Auf den Feldern zwischen Nussloch und Wiesloch haben wir versucht, möglichst abseits der asphaltierten Wege zu laufen. Dabei kam dann auch wieder ein Stück Querfeldein heraus, bzw. genauer gesagt Querwiesein. Laufen auch da, wo keine Wege sind. Das kann man rund um Wiesloch wirklich gut üben, bei der TSG Wiesloch gibt es seit ein paar Jahren auch eine Abteilung Orientierungslauf, wo man das sogar noch perfektionieren kann. Laufen mit Köpfchen und auch unter schlechten Sichtbedingungen. Apropos Sicht: freilich sollte man beim Querfeldeinsport immer etwas schauen, wo man da drüber läuft oder durch fährt, sonst gibt's nämlich noch Ärger mit dem Bauern oder mit dem Förster. :-)

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