Mittwoch, 25. Juli 2012

Wie Weihnachten ..

Es muss nicht immer in der Weihnachtszeit sein, wenn grosse Pakete zuhause bei einem eintrudeln. Und wenn man diese dann noch sehnlichst erwartet hat, dann fühlt man sich fast wieder wie ein Kind, wenn der grosse Karton endlich da ist und man das Paket aufmachen darf.
Paket aus Frankreich
In diesem Fall kam das Paket von unserem französischen Partner Raidlight. Der 1999 gegründete von dem Trailrunner Benoit Laval gegründete französische Hersteller versteht sich als Produzent für leichte, ergonomische Outdoor-Produkte zu akzeptablen Preisen. Er greift dabei auch auf bei uns noch nicht so bekannte Materialien wie beispielsweise Bambus zurück. Respekt für das Produkt und Leidenschaft werden beim Hersteller gross geschrieben. Und wenn es heisst "diese Produkte sind fürs Abenteuer gemacht", dann kann ich das nach meinen sehr positiven Erfahrungen im Frühjahr guten Gewissens nur bestätgen. 

Erste Bekanntschaft mit den Produkten habe ich letztes Jahr bei verschiedenen Läufen im frankophilen Raum gemacht. Besonders die Rucksäcke sind dort relativ weit verbreitet und machen qualitativ sowie von ihrer Funktionalität auf mich einen guten Eindruck. Als Michael und ich uns dann im Frühjahr nach adäquatem Material für den Transalpine-Run umschauten, kam mir dann zwangsläufig wieder dieser Hersteller in den Sinn. Wir bestellten probeweise je ein Lauftrikot und ich mir auch noch eine Hose.
Unser Teamtrikot
Die Hemden überzeugten uns auf ganzer Linie: leicht, sehr angenehm zu tragen und funktional. Der hohe Kragen der Hemden verhindert beispielsweise das Scheuern von Rucksackgurten am Hals, dank dem Reissverschluss hat man bei dem ohnehin schon gut durchlüfteten Hemd auch bei wärmeren Temperaturen eine zusätzliche Frischluftzufuhr. Und wer noch eine kleine Tasche braucht, findet auch diese in Hemd und Hose. Sie trocknen schnell und zudem sind die Hemden nach mehrmaligem Tragen ohne Wäsche immer noch sehr geruchsneutral und fangen nicht gleich an zu müffeln. Ausser im Training habe ich das Raidlight-Trikot bereits beim meinen drei Läufen in Paris, auf Mallorca und in Heidelberg getragen und bin absolut überzeugt, dass wir hier eine gute Wahl getroffen haben. Auch das weitere Sortiment von Raidlight ist durchdacht und funktional, was die vielen hervorragenden Testergebnisse in Fachzeitschriften bestätigen. Genau der richtige Partner also für uns, da wir noch einiges an Material für den Lauf zu ergänzen hatten und natürlich auch einheitlich als Team auftreten wollen. Das Abenteuer kann bald kommen!

Sonntag, 22. Juli 2012

Abstecher in die Chiemgauer Alpen




Um mich mit dem alpinen Gelände etwas anzufreunden, meine Schwindelfreiheit zu testen und so weiter habe ich mich zu einem Abstecher in die Chiemgauer Alpen entschlossen. Ich bin der Einladung einer guten Freundin und deren Ehemann gefolgt, die beide passionierte Kletterer und Läufer sind und von unserem Vorhaben im September ziemlich begeistert sind. Untergebracht waren wir in Reit im Winkl, was strategisch günstig zwischen Kampenwand und Ruhpolding, unserem Startort beim Transalpine Run, gelegen ist.

Bei kleineren Abstechern habe ich die teilweise extremen Steigungen ausprobiert und meine Form etwas getestet. Am Freitag war das Wetter unbeständig und wir sind vom Parkplatz in Aschau zu einer wolkenverhangenen Kampenwand aufgebrochen. 
Eine Wanderung zwar nur, aber eine Steigrate beim Aufstieg von über 700 Metern pro Stunde verdeutlicht das relativ flotte Wandertempo mit leichtem Gepäck wahrscheinlich ganz gut.



Das letzte Stück zum 1664m hohen Ostgipfel führte über Felsen, ein mit Drahtseil gesichertes ausgesetztes Wegstück und erfordert gewisse Kletterfähigkeiten. Im Laufschritt kommt man dort jedenfalls nicht durch, Aufstieg fast in Zeitlupe. Oben am Gipfelkreuz war nach über 1000 Metern Aufstieg wegen der Wolken kein Blick zum Chiemsee möglich. Aber da es während der ganzen Zeit nicht geregnet hat, sind wir wenigstens trocken geblieben und haben keinen Grund zur Unzufriedenheit.

 
Bei der kurzen Rast auf dem Gipfel haben erstmal ziemlich aufdringliche und clevere Dohlen einen Teil der Verpflegung als Tribut gefordert, aber damit war hoffentlich das Glück beim Abstieg gesichert. Der Abstieg war fast noch langsamer als der Aufstieg, was aber laut Wolfgang, einem erfahrenen Kletterer, in diesem Gelände normal ist. Dabei habe ich auch Erfahrungen mit dem Stockeinsatz zur Unterstützung gemacht. Mit den geliehenen Alustöcken war ich zufrieden, meine Raidlight Carbon-Stöcke sind hoffentlich genauso gut und noch leichter. 


Am Samstag haben wir noch Ruhpolding etwas erkundet. Witzigerweise weiß man dort scheinbar nicht allzuviel vom Transalpine Run, wir konnten jedenfalls von den von uns Befragten nicht viele Informationen dazu bekommen. Weil das Wetter noch unbeständiger als am Freitag war und die genaue Route der ersten Etappe für uns nicht genau bekannt war bzw. die interessanten Abschnitte erst ein ganzes Stück von Ruhpolding entfernt liegen, haben wir auf einen Testlauf verzichtet.
Neben diesem kleinen Abstecher in den Chiemgau trainiere ich mittlerweile wieder voll und hoffe auf eine erfolgreiche Generalprobe Anfang August mit Markus zusammen an der Zugspitze.

Freitag, 6. Juli 2012

Abwechslung für Körper und Geist

Ein kleiner Rückblick auf meine letzten Trainingswochen - seit meinem letzten Bericht ist inzwischen schon einiges an Wasser den Neckar hinuntergeflossen. Nach den 4 Ultramarathons und dem Heidelberger Halbmarathon war ich körperlich aber auch mental etwas müde und brauchte eine Pause. Dies war auch alles genau so geplant: der Ultratrail auf Mallorca sollte schliesslich schon so was wie meine Generalprobe für den Transalpine-Run sein.

Den Mai machte ich komplett wettkampffrei: auch keine superlangen Läufe mehr, anstatt dessen mehr Radfahren und Schwimmen - Hauptsache etwas Abwechslung für Geist und Körper. Nachdem ich mich Mitte Mai körperlich wieder so halbwegs erholt hatte, begann ich mit einer intensiven Triathlon-Vorbereitung. Das hiess nach meinem Lauffokus im Frühjahr in diesem Fall insbesondere Einheiten auf dem Zeitfahrrad. Ob ich den Wechsel vom eher extensiven Laufen zum eher intensiven Triathlon bei meinem ersten Kurzdistanztriathlon Anfang Juni rechtzeitig hinbekommen würde, war mir nicht klar - aber einen Versuch war es wert. Durch die viele extensive Lauferei im Frühjahr hatte ich auf jeden Fall Tempo verloren und das wieder etwas zurückzuerlangen, würde sicher nicht von Nachteil sein. Der Wechsel gelang: bei dem Kurzdistanztriathlon im Elsass verbesserte ich trotz Wetterskapriolen sowohl meine bisherigen Schwimm- wie auch meine Laufzeit auf diesem Kurs. Beim Radfahren kam ich nicht ganz an meine Bestzeit ran, was aber auch an Regen und Wind gelegen haben mag. Bestätigt darin, dass mein für einen Triathleten doch sehr ungewöhnliches sportliches Programm im Frühjahr meiner Form nicht abträglich war, stand eine Woche der Triathlon im Kraichgau auf dem Plan - gleichzeitig offizielle Europameisterschaft über die Mitteldistanz. Auch hier konnte ich ganz gut mithalten: mit meiner Schwimmzeit war ich weniger zufrieden, doch die abermals relativ gute Platzierung zeigte, dass ich das Schwimmen noch nicht ganz verlernt hatte. Beim Radfahren büsste ich einige Plätze eine, doch summa summarum war ich auch hier mit meiner Performance nicht unzufrieden. Die Laufstrecke in Bad Schönborn liegt mir nicht sonderlich, so schaffte ich dort gerade mal einen 5 Minuten Schnitt pro Kilometer - aus meiner Sicht die einzig etwas enttäuschende Disziplin. Vielleicht war das auch einfach Restmüdigkeit von der Kurzdistanz eine Woche zuvor. Mit meiner Gesamtplatzierung konnte ich Anbetracht der Vorbereitung ganz zufrieden sein. Nun steht am Wochenende der letzte Triathlon für dieses Jahr auf dem Programm, dann beginnt nach einer kurzen Regenerationsphase die intensive Vorbereitung auf den Transalpine-Run. Trailläufe gehören sowieso nach wie vor zu meinem wöchentlichen Trainingsprogramm, nur sind sie derzeit nicht ganz so lange und technisch anspruchsvoll wie noch im Frühjahr. Die Technik wird dann ab Mitte Juli wieder trainiert – dann auch wieder das ein oder andere Mal in den Alpen. Der zwischenzeitliche Disziplinen-Wechsel hat mir auf jeden Fall etwas gebracht: ich bin wieder schneller geworden und die Lust auf schöne, längere Trailläufe ist nach einigen flachen und eher langweiligen Laufeinheiten inzwischen wieder gross.