Sonntag, 19. August 2012

Wildcats auf Hohlwegen - Teil 2

Nicht nur in und um Heidelberg kann man schön laufen. Deshalb sind wir dieses Mal auf einer von Michaels Strecken unterwegs gewesen. Er hatte mich schon vorgewarnt, dass es weniger technischen Trails geben würde. Doch ich kenne die Hügel um seine Heimatgemeinde von meinen Radtouren, deshalb ahnte ich schon, dass es trotzdem kein Zuckerschlecken werden würde. 

Nach dem Start dauerte es dann auch nicht lange: kaum hatten wir das erste Waldstück erreicht, da ging es schon querfeld .. nein, besser querwaldein durch das Dickicht. Eine neue Facette, die wir so in unseren Trainings bisher noch nicht hatten - Trailrunning ist wirklich abwechslungsreich! Wir liessen Wald und Ort schnell hinter uns und bewegten uns auf moderaten Steigungen in die Höhe. Es folgte eine bunte Mischung der hiesigen Landschaft: an den Steinbrüchen von Heidelberger Zement vorbei liefen wir über Wiesen, durch Buschwerk und Wald. Wir waren relativ früh gestartet, so war die Hitze noch erträglich. Doch mit den Steigungsprozenten und unserem nicht so langsamen Lauftempo, wurde es mit zunehmender Zeit doch etwas mühsam und ich war für jeden Schatten und flacheren Abschnitt dankbar. Nachdem wir die Verbindungsstrasse zwischen Nußloch und Maisbach überquert hatten, führte mich Michael schnurstraks in die Weisse Hohle. Er hatte nicht zu viel versprochen: der Lauf in dem schmalen Hohlweg machte Spass und war definitiv ein Höhepunkt dieser Runde. Mit grossen Schritten arbeiten wir uns nach oben vor. Kaum hatten wir uns hochgearbeitet, folgte bald wieder ein Downhill. So etwas verlor ich hie und da die Orientierung, aber mein Guide kannte sich offensichtlich sehr gut aus und servierte mir einen abwechslungsreichen Landschaftscrosslauf. Obwohl uns hie und da Brombeersträucher oder andere kleinere Hindernisse ausbremsten, pendelte sich unser Tempo bei einem Schnitt von 6 Minuten pro Kilometer ein - deutlich schneller als zuletzt und in Anbetracht der Strecke und der Temperaturen, war das sehr ordentlich. Unser letzter Downhill führte uns dann hinunter nach Nußloch. Als uns der Wald ausspuckte, bot sich heute bei klarer Sicht ein toller Blick tief in die Rheinebene. Die letzten Kilometer führte uns Michael dann über Feldwege und Obstwiesen wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt.

Eine interessante Runde war das: mehr Cross als Berglauf, aber definitiv auch etwas, dass wir in den Alpen drauf haben müssen. Abseits der Strecken der beiden hiesigen Volksläufe gibt es doch noch andere schöne Wege rund um Wiesloch. Vermutlich scheuen sich die Veranstalter die Läuferschar in die Hügel raufzuschicken, anders kann ich mir nicht erklären, dass beide Läufe so schöne Wege weg lassen und anstatt dessen teils über die gleichen Wege in den Feldern der Bergstrasse führen. Eigentlich schade.

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